Die Welt der Popmusik ist erstens anders und zweitens als man denkt. Davon kann Roland Meyer de Voltaire – no pun intended – ein Lied singen. Als ehemaliger Frontmann der Band „Voltaire“ erlebt er das Scheitern in einer Welt, deren Gesetzmäßigkeiten kaum zu erfassen sind. Er erleidet finanziell und mental Schiffbruch. Schließlich entscheidet er sich sogar, seine Wohnung aufzugeben und ohne festen Wohnsitz zu leben. Erst daraufhin kommen die Dinge wieder in Bewegung. Mit neuen Songs und neuem Namen wagt er als SCHWARZ den Neuanfang.
Bei seinem Versuch, sich seinen Traum von der Musik doch noch zu verwirklichen, begleitete der Dokumentarfilmer Aljoscha Pause Roland Meyer de Voltaire sechs Jahre lang. Das Ergebnis ist eine fünfteilige Doku-Serie mit dem Titel „Wie ein Fremder – Eine deutsche Popmusik-Geschichte“. Für Filmemacher und Adolf-Grimme-Preisträger Aljoscha Pause, der unter anderem mit „Tom Meets Zizou“ auch die Welt des Profi-Fußballs als neuen Blickwinkeln betrachtet hat, war die Beschäftigung mit der Popmusik eine Herzensangelegenheit. Die Umsetzung von „Wie ein Fremder“ bezeichnet er als „einen völligen Wahnsinns-Ritt“. Denn was er und sein Protagonist in den sechs Jahren erlebt haben, hat mit der romantisierten Vorstellung des Lebens als Pop-Musiker nur wenig zu tun. „Was mich in diesen Jahren am meisten bewegt hat, war die schmerzliche und ernüchternde Erkenntnis, wie schwierig es tatsächlich ist, von der Musik zu leben. Auch für durchaus namhafte Bands. Und am schwersten trifft es naturgemäß die, die sich von der Industrie nicht in ein reines Unterhaltungs- oder Konsum-Konstrukt pressen lassen“, sagt Aljoscha Pause rückblickend. Zugleich erzählt „Wie ein Fremder“ aber natürlich auch eine sehr persönliche Geschichte, beschreibt sie doch Roland Meyer de Voltaires erstaunliche Entwicklung als Musiker und Mensch.
Kein Wunder, dass sich die Kritiker vor Lob fast überschlagen: „Es ist nicht die übliche Geschichte einer großen Karriere, wie sie die meisten (Selbst-)Beweihräucherungs-Popstar-DVDs erzählen, sondern ein gnadenlos ehrlicher Bericht über ein Musikerleben“, resümiert Rolling Stone. Und Dr. Ulrich Spies, ehemaliger Leiter des Adolf-Grimme-Preises gibt zu: „Ich habe mir die Serie in einer Nacht reingezogen. Suchtfaktor!“
An zwei Abenden gibt es im Burghof nicht nur Einblicke in dieses filmische Meisterwerk, sondern Roland Meyer de Voltaire wird im Künstlergespräch am Samstagabend nach der Vorführung auch seine Erfahrungen und seine künstlerische Entwicklung aus erster Hand schildern.
In Kooperation mit Free Cinema Lörrach

Roland Meyer de Voltaire
FR 07.07.2023 | Burghof Lörrach | 19.30 Uhr | € 5; Tickets nur an der Abendkasse
SA 08.07.2023 | Burghof Lörrach | 19.30 Uhr | € 5; Tickets nur an der Abendkasse